Beschreibung
Facettenreiche Ländlermusik in stets wechselnden instrumentalen Besetzungen: 15 der total 21 Titel sind exklusive Neukompositionen oder Ersteinspielungen aus der Feder von Stefan Bühler, Werner Gasser, Thury Horath, Rahel Laubscher, Edy Schenk, Martin Schütz, Stefan Schwarz und Christian Wyss. Neben den weiteren musikalischen Gästen Stefan Bühler, Martin Schütz und Matthias Heimlicher wirkt auch die Alphornbläserin Lisa Stoll in zwei Titeln als Solistin mit.
Johannes Schmid-Kunz –
Viel Vergnügen mit Ohalätz
Eines muss man der leidigen Corona-Zeit lassen: Während ein paar wenige den Kopf hängen liessen, arbeiteten viele fleissig am Komponistenpult, im Proberaum, am Mischpult und am Computer. Mit einer weiteren Ladung Melodien unter dem Titel «Üses zwöite Fueder» schenkt uns Ohalätz einen ganz besonderen Ohrenschmaus. Was Rahel, Stefan, Kilian und Marcel auf diese Scheibe zaubern, verdient allerhöchste Anerkennung.
Dieses Lob soll sich aber nicht nur auf die breite Auswahl an neuen Kompositionen beziehen, sondern auch auf die beeindruckende Klangvielfalt mit den teilweise ungewöhnlichen Instrumentierungen und die mit überzeugendem Augenzwinkern interpretierten Arrangements. Selbst Paul Newman und Robert Redford hätten Freude gehabt an der ohalätzen Interpretationserweiterung des Entertainers aus dem Soundtrack zum Film «The Clou».
Die Formation Ohalätz nimmt sich das Recht heraus, nicht das Original sein zu wollen. Und das tut sie mit grosser Begeisterung und viel Können. Die Musikerin und die drei Musiker wissen, dass sie nicht die Ländlerkapelle Carlo Brunner, die Ländlerbuebe Biel, das Quartett Laseyer oder das Echo vom Hemberg sind. So resultieren bei den ausgewählten Fremdkompositionen eigene Tonbilder, welche die Wurzeln der Melodien erkennen lassen, dem Publikum aber immer wieder überraschende Hörerlebnisse ermöglichen.
Nach der ersten CD «Ländlersurium» musste das Volksmusikpublikum fast acht Jahre auf dieses zweite Fuder warten. Ohalätz ist derweil eine Marke – neudeutsch ein «Brand» – für abwechslungsreiche, inspirierende und konzertante Volksmusik geworden. War der Name dieser Vorzeigeformation bei der Gründung vielleicht noch eine proaktive Entschuldigung für mögliche falsche Töne – Oha… lätz? Nach Anhören dieser neuen erfrischenden und absolut szenenbereichernden Volksmusikproduktion muss man klar sagen: diese Formation könnte geradezu «Oha-nichts-lätz» heissen. Bravo!
Johannes Schmid-Kunz, Träger Goldener Violinschlüssel 2021